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Bildquelle: Aqualex

deutscher Name: Guppy
latein. Name Poecilia reticulata
Familie Poeciliidae - Lebendgebärende Zahnkarpfen
Entdecker: Peters; 1859
Vorkommen: Ursprünglich wohl Venezuela, Trinidad
Länge:  bis 6 cm
Temperatur (°C): 22 - 28°C
pH-Wert: 6,8 - 8,3
Härte (° GH): 10 -30 °dH
min. Aquarieninhalt (Liter): 50
 Vermehrung: Lebendgebärend
   
Q-3;Q-4

                                                                                                                    

Guppy - Poecilia reticulata

Dieser friedvolle und immer aktive Fisch ist nach wie vor der Aquarienfisch schlechthin. Es ist ziemlich einfach mit ihm Erfolgserlebnisse bei der Nachzucht zu erhalten. Er wurde zu Anfang des letzten Jahrhunderts nach Deutschland eingeführt. Seine natürliche Heimat liegt in Venezuela und auf Trinidad. Allerdings werden die gehandelten Guppys jetzt fast immer aus Züchtereien Asiens und Osteuropas importiert. Im Gegensatz zu der Wildform besitzen die Männchen der Nachzuchten aus Asien extrem verlängerte Schwanzflossen und sind erheblich farbenprächtiger als die Naturformen. Der Körper der Männchen ist kleiner, dafür deren Rücken- und insbesondere Schwanzflosse wesentlich größer und prächtiger gefärbt. Das Männchen hat ein Gonopodium; das Weibchen ist mit einem dunklen Trächtigkeitsfleck gezeichnet, weniger bunt und zeigt eine ausgeprägte Afterflosse im Gegensatz zum Männchen.
In vielen Gebieten der Erde wurden Guppys zur Bekämpfung der Mückenplage eingesetzt, da sie sich aufgrund ihrer hohen Reproduktionsrate ("Millionenfisch") in kürzester Zeit schnell vermehren und enorme Mengen von Mückenlarven vertilgen.

 

Allgemeine Hälterungsbedingungen

 

Während die Wildformen der Guppys noch ohne Aquarienheizung bei Zimmertemperatur gehalten werden konnten, stellen die Hochzuchttiere aus asiatischen Züchtereien inzwischen schon einige Ansprüche an den Pfleger. Zur Haltung eignen sich Aquarien ab 60 cm Länge, die ruhig dicht bepflanzt sein dürfen. Geeignete Wasserwerte weisen über 10° dGH und einen pH-Wert über dem Neutralpunkt (> pH 7) auf. Da die Art sehr friedlich ist, kann sie eigentlich mit allen Fischen vergesellschaftet werden, die ihrerseits auch nicht aggressiv gegenüber dem Guppy sind. Lediglich auf Arten, die gerne an den langen Schwanzflossen zupfen (beispielsweise Sumatrabarben) sollte man verzichten. Alle angebotene Futtersorten werden gerne genommen, Lebendfutter aber selbstverständlich bevorzugt. Sehr gerne werden auch Algen gefressen, die von Pflanzen oder sonstiger Einrichtung abgezupft werden.


Allgemeine Gattungsinformationen

Bekanntester Vertreter der Lebendgebärenden Zahnkarpfen ist zweifellos der Guppy, der Millionenfisch. Ursprünglich waren Lebendgebärende Zahnkarpfen nur in Amerika verbreitet. Heute trifft man sie jedoch in vielen wärmeren Teilen der Welt an, weil sie dort häufig zur Bekämpfung von Mücken ausgesetzt wurden. Ihre Heimatgewässer sind von unterschiedlichster Beschaffenheit. Man findet die Zahnkarpfen nicht nur in hartem, kalkhaltigem Wasser, sondern einige leben sogar in brackigen Gewässern. 
Ein charakteristisches Merkmal der Lebendgebärenden Zahnkarpfen ist das Gonopodium der Männchen. Dieses aus der Afterflosse entwickelte Begattungsorgan ist eine Verlängerung des Samenleiters nach außen. Es ist sehr beweglich und dient der Übertragung der Samenfadenpakete. Dabei ist eine Vorratsbefruchtung möglich, so dass ein Weibchen nach der Begattung ohne weiteres Zutun durch männliche Artgenossen mehrere Würfe von Jungfischen hervorbringen kann. Die Jungen nehmen nach der Geburt sofort Nahrung auf und sind relativ schnellwüchsig.

 

Die Zucht dieses Lebendgebärenden ist sehr einfach. Meist überleben einige Jungfische in einem dicht bepflanzten Gesellschaftsbecken, in dem keine räuberischen Fische gehalten werden. Will man eine größere Menge Jungfische gezielt aufziehen, so kommt das Weibchen in ein separates Ablaichbecken. Da sich auch die Weibchen manchmal an ihren eigenen Jungen vergreifen, empfiehlt es sich, das Becken dicht zu bepflanzen. Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz eines Ablaichbeckens. Die bei der Geburt bereits voll entwickelten Jungfische können sofort mit fein zerriebenem Flockenfutter gefüttert werden. Gesunde Guppymännchen sind stets hinter ihren Weibchen her. Deshalb sollte das Verhältnis Männchen zu Weibchen mindestens 1 : 4 sein. Will man eine bestimmte Färbung herauszüchten, so dürfen sich für die Zucht nur die farblich geeigneten Guppies paaren. Die passende Färbung oder Farbstruktur (z.B. getigerte Zeichnung der Schwanz- und Rückenflosse) spiegelt sich auch beim Weibchen wider. Besonders bei Guppies muss darauf geachtet werden, dass sich genetisch keine zu hohe Inzuchtsrate einstellt. Am besten lässt sich dagegen etwas durch einen gezielten Neukauf oder Tausch mit anderen Aquarianern machen. Geringe Geburtenrate, kleinerer Wuchs, früheres Sterben oder Verkrüppelungen weisen eindeutig auf die Inzuchtssituation hin.

 

 

 

 

 

               

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Copyright © 2005 Peter Schmid - Wissenschaftliche Beratung
Stand: 26. November 2006