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ALGEN 

a) Grünalgen

Pelzalgen

Diese entwickeln sich meistens infolge eines starken Nährstoffüberangebotes und bei zuviel Licht. Um einen Grünalgenbewuchs gar nicht erst aufkommen zu lassen, setzt man in ein neu eingerichtetes Becken von Anfang an algenfressende Fische ein. Dies sind verschiedene Welsarten wie Hypostomus. Ancistrus und Hemiancistrus, pterygoplichthys und die Siamesische Rüsselbarbe, Crossocheilus siamensis. Auch Arten aus der Gattung Poecilia, (früher Limia) , z. B. Poecilia melanogaster, sind gute Algenfresser. Da diese Tiere zum Teil nachtaktiv sind, bekommen sie von der Futtertagesration nichts ab. Wenn also keine Algen im Aquarium mehr übrig sind, hungern diese Tiere und müssen dann vor dem Lichtabschalten mit Futtertabletten gefüttert werden. Grünalgen mit einem Algenbekämpfungsmittel einschränken zu wollen, bedeutet gleichzeitig, den Pflanzenwuchs einzudämmen, wenn nicht gar zu stören. Grünalgen sollten auf den Beckenscheiben und evtl. auf Steinen und anderen Dekorationsgegenständen für die algenfressenden Fische bleiben. Auch Fadenalgen gehören zu den Grünalgen. Wie der Name besagt, bilden sie lange Fäden, die sich mit dem Scheibenreiniger oder einem Holzspan gut entfernen lassen. Weiter zählen zu den Grünalgen einzellige Algen, die die sogenannte Wasserblüte verursachen. Als Folge von zuviel Licht und einem Nährstoffüberangebot kann es besonders im Frühjahr zu einer explosionsartigen Vermehrung kommen. Das Wasser wird innerhalb weniger Tage undurchsichtig grün. Ein Wasserwechsel bringt nur dann Abhilfe, wenn das Becken gleichzeitig abgedunkelt wird, sonst vermehren sich die Algen auch im neuen Wasser sofort wieder. Die besten Hilfsmittel, um der Plage Herr zu werden, wären das Einsetzen von Wasserflöhen (Daphnien), die allerdings von den meisten Fischen sehr gerne gefressen werden, oder stärkste Feinfilterung, wobei die Filtermasse jeden Tag gewechselt werden muss.

Freiwachsende Fadenalgen

 

b) Blaualgen

Diese bilden sich meist bei schlechter Wasserqualität infolge zu hohen Nitrit- und Nitratgehalts. Grünalgen können bei schlechten Wasserbedingungen nicht mehr wachsen, Blaualgen aber noch bis zu Nitrat-Werten von ca. 200 mg/ Liter (Grünalgen nur bis zu 30 mg/ Liter). Zuviel Nitrat bekommt man am schnellsten aus dem Wasser durch Wasserwechsel heraus.  Blaualgen werden von Ancistrus­und Peckoltia-Saugwelsen, vielen Lebendgebärenden und vielen Schnecken gefressen, z. B. Apfelschnecken.  In der Praxis ist ein regelmäßiger Wasserwechsel leichter durchzuführen, da man ohnehin den Mulm absaugen muss. Sollte im Leitungswasser jedoch bereits ein Nitrat-Gehalt von über 30 mg/Liter (z. B. Köln) sein, wird man Grünalgenwachstum in seinem Becken selten beobachten können, und auch das Pflanzenwachstum wird sich niemals voll entwickeln. Je höher der Nitrat-Gehalt im Wasser, desto mehr Licht braucht die Pflanze, um wachsen zu können, ebenso die Algen. Pflanzen und Algen nehmen Nitrate nur in ganz geringen Mengen als Nährstoff auf. In diesem Fall wäre die Entnitratisierung von großem Vorteil. Man kann das Wachstum von Blaualgen mit einem Algenbekämpfungsmittel in Grenzen halten, aber besser ist, die Ursache durch einen Wasserwechsel abzustellen.  

  c) Kieselalgen

Kieselalgen werden oft fälschlich Braunalgen genannt. Braunalgen sind jedoch die im Meer vorkommenden Seetang-Arten, z. B. Kelp. Das Wachstum sogenannter "Braunalgen" auf der Aquariumscheibe zeigt Lichtmangel und schlechte Wasserqualität an. Kieselalgen bilden sich meist in zu hartem Wasser. In derartig befallenen Becken ist ein guter Pflanzenwuchs selten. Die Scheiben sehen bräunlich aus und sind mit einer dünnen Schicht Kalk überzogen. Mit einem scharfen Klingenreiniger sind die Algen leicht zu entfernen. Bei schwachem oder völlig ausbleibendem Pflanzenwuchs müssen unbedingt die Wasserwerte geprüft werden. Ein Teil des Beckenwassers sollte gegen weiches, enthärtetes Wasser ausgetauscht werden. Außerdem sollte die Lichtmenge wenigstens um das Doppelte erhöht werden, was man durch Hinzuschalten einer weiteren Leuchtstoffröhre erreicht.

 

d) Bartalgen

Diese sind den Grünalgen sehr ähnlich, entwickeln jedoch größere, bis bindfadendicke Triebe von stark dunkelgrüner Farbe. Bartalgen zählen zu den Rotalgen. Keine Fischart frisst diese Algenart, und auch ein Algenbekämpfungsmittel gibt es hierfür nicht. Es hilft nur eine selektive Aussonderung der befallenen Pflanzen und Dekorationsteile. Mit einem dünnen, aufgerauhten Stöckchen dreht man die Fäden um dieses und reißt die Algenfäden ab. Bei häufiger Wiederholung kann man dieser Plage so Herr werden. Bartalgen entwickeln sich besonders gern in der Filterströmung. Von Bartalgen befallene Dekorationsteile wie Wurzelholz und Steine sollte man aus dem Aquarium herausnehmen und nach Möglichkeit auskochen.

 

 

e) Pinselalgen

 

Sie gehören ebenfalls zu den Rotalgen und sind die schlimmsten Algen im Aquarium. Sie treten leider sehr häufig auf. Ursache sind zu viele Nährstoffe im Wasser bei gleichzeitigem CO2-Mangel. Meistens werden sie durch neu hinzugekaufte ältere Pflanzen eingeschleppt. Auf jungen Aquariumpflanzen entwickeln sich diese Büschelalgen kaum. Sie sind von dunkelgrüner bis schwarzer Färbung. Diese Algenart zu entfernen, ist am schwierigsten. Die selektive Bekämpfung wie bei den Fadenalgen ist kaum möglich, da die Büschelhaare nur 2-10 mm lang sind und nicht um ein Stöckchen gewickelt werden können. Sollten Sie Pinselalgen in Ihrem Aquarium entdecken, so gilt es, sie sofort zu bekämpfen. Am besten geht es, die befallenen Pflanzenblätter mit den Fingernägeln abzuknipsen. Eine Bekämpfung mit einem Algenmittel ist nur in Becken möglich, die nicht bepflanzt sind, z. B. in Becken mit Barschen. Es gibt noch eine Reihe anderer Algen, die selten und schwer zu beschreiben sind. Es seien z. B. "Schmieralgen" erwähnt. Meist handelt es sich bei dieser Bezeichnung um Blaualgen, die bereits in Zersetzung übergegangen sind. Die im Seewasserbecken bekannte Rotalge entwickelt sich wegen des zu niedrigen pH-Wertes im Süßwasser nicht. In einem Becken mit steinigen Aufbauten für afrikanische Barsche, die pH-Werte bis 9,0 vertragen, könnten sich jedoch auch einmal Rotalgen entwickeln. Wenn man sie loswerden will, senkt man am besten den pH-Wert auf 7,5 ab; das vertragen die Barsche noch recht gut.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Copyright © 2005 Peter Schmid - Wissenschaftliche Beratung
Stand: 26. November 2006