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Faltschachtelkarton besteht, wie eingangs beschrieben, aus mehreren Lagen. Hauptgrund für diese Lagenkonstruktion ist die Notwendigkeit, bei möglichst sparsamem und wirtschaftlichern Einsatz von Faserstoffen optimale technologische Eigenschaften zu erzielen. Die
Kurzbezeichnungen bedeuten:
Für
die Charakterisierung der einzelnen Faserstoffbahnen (Lagen) werden die
folgenden Begriffe verwendet: Holzfrei weiß Gebleichter Zellstoff mit höchstens 5 % Beimischung aus Holzschliff. Leicht holzhaltig Zellstoff
mit höchstens 30 % Beimischung aus Holzschliff. Holzhaltig Mischung
aus Zellstoff und Holzschliff. Hell Mischung
aus ungebleichtem Zellstoff und Holzschliff oder nur Holzschliff. Grau Altpapierhalbstoff,
der aus wieder verwendetem Zellstoff und Holzschliff besteht. Der
bei der Faltschachtelherstellung verwendete Zellstoffkarton ist mehrlagig und
besteht zu 100 % aus gebleichtem Zellstoff. Die
wichtigsten Faltschachtelkarton-Sorten 1. Gussgestrichene Kartonsorten (GG) Gussgestrichener
Karton ist ein zusätzlich oberflächenveredelter Karton. Die Strichmasse ist
durch Kunststoffe angereichert. Dieser Hochglanz wird im so genannten
Gussstrichverfahren hergestellt. Die
gestrichene Seite des Kartons wird dabei zum Trocknen über einen erhitzten
Hochglanzzylinder geführt. Dadurch entsteht die spiegelnde, geschlossene Oberfläche. GGZ Gussgestrichener Zellstoffkarton
GG 1 Gussgestrichener Chromokarton
Die
Ziffern 1 und 2 bedeuten Qualitätsgruppen. 2. Gestrichene Kartonsorten (G) Gestrichener
Karton ergibt gegenüber ungestrichenem Karton - auf jeden Fall ein besseres
Druckbild, eine brillantere Farbwirkung und einen wesentlich höheren
Glanzeffekt bei der Lackierung. GZ Gestrichener Zellstoffkarton
GC Gestrichener Chromokarton GC
1 Chromokarton
Bild: GC1-Karton
GC
2 Chromokarton
GT
1 ChromoTriplexkarton
GT
1 ist ein GD 1 mit heller Rückseite. Durch die technologische Entwicklung ist
die Annäherung an GC 2 so groß, dass GT 1 keine Marktbedeutung hat.
GT
2 Chromo-Triplexkarton
GD
1 Chromo-Duplexkarton
Spezifisches
Volumen:
Spezifisches
Volumen:
Spezifisches
Volumen:
3. Ungestrichene Kartonsorten Bei den ungestrichenen Sorten nehmen Zellstoffkarton
und Chromoersatzkarton eine Sonderstellung in. Die hochwertige Vorderseite aus
Zellstoff ergibt eine matte, gut bedruckbare Vorderseite. UC
1 Chromoersatzkarton
UC
1 wird fast ausschließlich als Trägermaterial für den UC
2 Chromoersatzkarton
UT
1 Triplexkarton
UT
1 hat zurzeit keine Marktbedeutung. UT
2 Triplexkarton
UD
1 Duplexkarton
UD
1 hat zurzeit keine Marktbedeutung. UD
2 Duplexkarton
Aus
dieser Vielzahl von Kartonsorten wählt der Faltschachtelhersteller je nach
Anforderungsprofil der zu fertigenden Faltschachtel und den speziellen Kundenwünschen
aus. Gussgestrichene Kartons werden nur für höchste Ausstattungszwecke
eingesetzt. Typische
Faltschachtelkartons sind sämtliche einseitig gestrichenen ‚ also
Chromokarton, Chromotriplexkarton und Chromoduplexkarton. Chromoersatzkarton
nimmt eine Sonderstellung ein, er ist nicht gestrichen, weist jedoch
aufgrund der hochwertigen Zellstoffdecke eine matte, gut bedruckbare Oberfläche
auf. Die vornehmlich aus Altpapier und Holzschliff hergestellten Kartonsorten
Triplex und Duplex eignen sich nur für einfache Einsatzzwecke. Außer den genannten typischen Faltschachtelkartons werden für Faltschachteln auch reiner Zellstoffkarton, speziell für Lebensmittelverpackungen und besondere Anforderungen (z. B. Zigarettenschachteln) eingesetzt. Bei
den Trägerkartons unterscheidet man nach
Ferner
wird Graukarton, der vollständig aus Altpapier hergestellt wurde und
Holzkarton, der ausschließlich aus Holzschliff besteht, eingesetzt.
Graukarton für einfache unbedruckte Konstruktionen oder als Trägermaterial für
kaschierten Karton; Holzkarton für pressgeformte Packungen wie z.B. Pappteller. Sämtliche
bisher beschriebenen Kartonsorten werden in einem Arbeitsgang auf der
Kartonmaschine hergestellt. Es werden jedoch eine Reihe Spezialkartons für die
Herstellung von Faltschachteln eingesetzt, die besonders veredelt werden.
Typische Vertreter dieser Kategorie sind kaschierte und/oder beschichtete
Kartonsorten. Kaschiert wird mit Papieren, Aluminiumfolie und Kunststoffilmen.
Beschichtet wird mit Kunststoffen und Wachsen. Die Vielzahl der sinnvollen
Variationsmöglichkeiten durch Veredelung ist beachtlich. Veredelt wird immer
dann, wenn Eigenschaften verlangt werden, die eine handelsübliche Kartonsorte
nicht erfüllen kann oder die Mengen für eine wirtschaftliche Herstellung auf
einer Kartonmaschine nicht ausreichen. Mehrere
namhafte Karton- und Faltschachtelhersteller verfügen heute über Extruder für
die Beschichtung von Faltschachtelkarton mit Kunststoffen. Es wird hauptsächlich
mit Polyethylen beschichtet, wodurch verbesserte Barriereeigenschaften und Siegelfähigkeit
geschaffen werden. |
Copyright © 2005 Peter Schmid - Wissenschaftliche Beratung
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