| | back
to: Einsteigertipps
Grundausstattung
und Aquarienaufbau
Viel
Freude am Aquarium
Einleitung
Wer sich dem interessanten
Hobby der Aquaristik widmen möchte, braucht zunächst einige Grundkenntnisse
und Anleitungen, um von Anfang an richtig
vorzugehen. Nur so wird das erste Aquarium eine biologisch funktionierende,
attraktive und faszinierende Unterwasserwelt - zur Freude jeden Betrachters.
Ein Aquarium besteht aus
verschiedenen Einheiten: Abdeckung, Beleuchtung, Heizung, Filter und Zubehöre
sind der Aquariengröße angepasst. Entscheidend ist, wie die optimale
Einrichtung dieses begrenzten Lebensraumes richtig gestaltet wird.
Eines der
wichtigsten technischen Geräte ist der
Filter, mit dem das Aquarienwasser in einem Arbeitsgang gereinigt, umgewälzt
und mit Sauerstoff angereichert wird. Innen- oder Außenfilter übernehmen
diese Aufgabe zuverlässig, leistungsstark und effektiv.
Die
Grundausrüstung
Wenn
Sie es sich einfach machen wollen, dann kaufen Sie eine komplette Einheit.
Brauchbare Angebote liegen zwischen 100 - 200 Euro und enthalten:
|
Aquarium
mit Abdeckung und integrierter Leuchte(n) |
|
|
|
Heizstab |
|
|
|
Innenfilter |
|
|
|
Innenthermometer |
|
|
|
Kescher |
|
|
Empfehlenswert: Eine
spezielle Greifzange zum Entfernen von abgestorbenen Pflanzenresten oder -
hoffentlich nicht so oft - zum Entfernen von verendeten Fischen oder Schnecken.
Kaufen
Sie gleich den passenden Bodengrund und die Pflanzen dazu. Aber nur, wenn
Sie sich sicher sind, dass Sie auch gleich nach dem Kauf mit der
Einrichtung des Beckens beginnen wollen. Bitte nicht gleich Fische kaufen!
Kein Ernst zu nehmender Verkäufer würde Ihnen gleich Fische mit
verkaufen; denn Fische kommen erst einige Tage (besser mind. 2-3 Wochen!)
später ins Aquarium.
Hinweis:
Lassen
Sie sich nicht gleich zuviel Dekor (zu viele Lavasteine,
Holzwurzeln usw.; noch schlimmer: Plastikquatsch wie z.B. Schatzkiste mit
Taucher usw.) oder Technik (
z.B. CO2-Anlage; oder: Vollentsalzungsanlage mit
anschließender Umkehrosmose) aufschwatzen. Das
braucht man am Anfang nicht und macht den Einstieg erst kostspielig, bzw.
den günstigen Basiskauf zum Schluss doch noch teuer.
|
Standortwahl
für das Aquarium
|
Bei
der Wahl des Standortes sollte man beachten, dass direkte
Sonneneinstrahlung die Algenbildung fördert und zudem das Aquarienwasser
unnötig aufheizt. Besser ist ein Platz, der weder in der Nähe des
Fensters noch im Bereich eines Heizkörpers liegt. Er sollte nicht weit
von der nächsten Steckdose entfernt sein.
Zur
Aufstellung benötigt man einen sehr stabilen und absolut waagrechten Unterbau.
Das kann ein geeigneter Schrank, ein Regal oder Gestell sein, dessen
Tragfähigkeit dem gefüllten Aquarium entsprechen muss. Auf die Stellfläche
(also unter das Aquarium - auch wenn das Bild dies hier nicht darstellt) legt man eine handelsübliche Schaumstoff- oder
Hartschaumunterlage,
die kleinste Unebenheiten ausgleicht.
Leergewicht,
Dekoration (z.B. Bodenkies und Dekorsteine!) und Wasserinhalt ergeben das Gesamtgewicht.
Da kommen bei einem 100-Liter-Becken locker 200 kg zusammen! Bei noch
deutlich größeren Becken kommen so ganz schnell Gewichte zusammen, bei
denen auch die Standfestigkeit des Bodens berücksichtigt werden muss.
Handelt es sich um einen Betonboden, dann muss man sich keinerlei Gedanken
machen. Bei Holzböden dagegen, die noch auf einzelnen Querleisten
aufgebaut sind, empfiehlt es sich eine große zusammenhängende Holz- oder
Metallplatte direkt auf den Boden zu legen. Die Platte verteilt den Druck
auf dem Boden gleichmäßiger.
Vor
dem Aufstellen:
Mit
warmem Wasser und einem festen Schwamm reinigt man gründlich die Glasflächen.
Bitte keine chemischen Reinigungsmittel oder Zusätze verwenden und leert
dieses Wasser wieder aus.
Hat
man sich für den günstigsten Standort entschieden, wird das Aquarium
endgültig aufgestellt und nach dem Befüllen nicht mehr verändert. |
Bodengrund
und Unterwasserlandschaft
|
Zur Nährstoffaufnahme
und Wurzelbildung brauchen Aquarienpflanzen eine spezielle Bodenbeschaffenheit.
Vorzugsweise
verwendet man dafür einen nicht zu feinen, vorgereinigten Kies, am besten aus
dem Fachhandel. Die
erste Lage von ca. 1 - 1,5 cm mischt man mit einem Bodengrunddünger, der das
Anwachsen der Pflanzen unterstützt. Darauf werden
weitere 2 - 3 cm gut
gewaschenen Kiesmaterials als Deckschicht verteilt. Besonders geeignet ist Fluss-,
Gruben oder Quarzkies in dunklerer Färbung, denn bei einem zu hellen
Bodengrund fühlen sich die meisten Fische durch das von unten reflektierende
Licht nicht wohl. Dunkles Material ist als
Deckschicht auch deshalb
ideal, weil es die farbenfrohen Fische gut zur Geltung bringt.
Hinweis:
Hat
man sich für schwere Steine entschieden oder stellt mehrere Steine aufeinander,
mit der Gefahr, dass welche umfallen können, dann ist eine Styroporplatte (1 cm
Dicke genügt) direkt auf dem Aquarium- bodenglas empfehlenswert. Dadurch
wird verhindert, dass sich bei einem unglücklichen Aufprall des umfallenden
Steins diese Kraft sich auf ein paar wenige Steinchen direkt auf dem Glas liegend
verteilt und dadurch einen enormen Druck auf das Glas verursacht, der einen
Sprung im Glas verursachen kann.
Der
Boden sollte gleichmäßig nach hinten ansteigen. Dadurch erhält man nicht nur
eine optisch interessante Wirkung, sondern es wird auch ein praktischer Vorteil
erzielt: Die Schmutzablagerungen sammeln sich im vorderen Teil und können
leichter entfernt werden.
Bevor
man mit Steinen und Wurzeln eine dekorative Umgebung anlegt, füllt man
das Aquarium zur Hälfte mit handwarm temperiertem Wasser. Dabei sollte
man vermeiden, den Bodengrund aufzuwirbeln. Eine Schale oder ein Teller
auf dem Aquarienboden fängt beispielsweise das einlaufende Wasser auf und
lässt es gleichmäßig über den Rand ins Becken plätschern; der
gleiche Effekt wird erzielt, wenn man das Wasser über die flache Hand
einfließen lässt.
Das
Aquarium soll den Lebensraum seiner Bewohner widerspiegeln und
gleichzeitig eine attraktive Wirkung auf den Betrachter haben. Mit einer
farbigen Deko-Rückwand kann man die hintere Aquarienscheibe von außen
kaschieren. Es gibt auch Folien und Strukturhintergründe, die den
gleichen Zweck erfüllen. Steine und Wurzeln beleben den Bodengrund
und
bieten eine natürlich anmutende Unterwasserlandschaft. Man sollte jedoch
sparsam damit umgehen, denn Fische brauchen genügend Schwimmraum.
Grundsätzlich
müssen die geeigneten Materialien, wie Lava, Schiefergestein oder
Steinholz vorher gründlich mit der Bürste unter fließendem Wasser
gereinigt werden. Wurzeln aus Moorkienholz sollte man einige Zeit gut wässern,
damit sie nicht aufschwemmen. Es dürfen nur Materialien verwendet werden,
die keinen Kalk enthalten - auch Korallen, Marmor oder Meeresmuscheln
sind im Süßwasserbereich ungeeignet. Am sichersten ist es, wenn man
sich die geeigneten Dekorsteine beim Zoofachhandel besorgt.
|
|
Licht
und Wassertemperatur
Licht
hat eine wesentliche Aufgabe am Aquarium. Nicht allein, dass der
Betrachter seine strahlende Unterwasserwelt hell beleuchtet sehen will -
Licht ist auch Voraussetzung für das Pflanzenwachstum. Die Wasserpflanze
steuert damit Photosynthese und Assimilation - und produziert somit den
notwendigen Sauerstoff.
In
der Aquarienabdeckung ist bereits eine passende Beleuchtung eingebaut. Da
spezielle Leuchtstoffröhren nach einiger Zeit an Lichtintensität einbüßen,
sollten sie nach ca. 1/2 bis 1 Jahr ausgewechselt werden. Will man das
Aquarium offen betreiben, gibt es eine Auswahl spezieller
Quecksilberhochdrucklampen mit sehr guter Lichtausbeute.
Das
Pflanzenwachstum erfordert einen gleichbleibenden Tag- und Nachtrhythmus,
bei einer Beleuchtungsdauer von ca. 12 - 14 Stunden täglich. Die
Steuerung dafür übernimmt am besten eine Zeitschaltuhr.
Die
Temperatur des Aquarienwassers richtet sich nach den Ansprüchen
der einzelnen Süßwasserarten. Je nach Herkunftsgewässer der meist
tropischen Tiere, liegt das Wärmebedürfnis zwischen 20°C und 28°C. Da
viele Arten den Mittelwert von rund 25°C bevorzugen und einige Zierfische
auch anpassungsfähig sind, sollte in einem Gesellschaftsaquarium dieser
Temperaturbereich angestrebt werden. Dazu genügt eine Heizleistung von
0,5 - 1 Watt pro Liter Beckeninhalt; d.h. ein Heizer mit 100 Watt reicht für
Aquarien bis zu max. 200 Liter Wasser.
|
Der
Stabregelheizer wird senkrecht in einer der hinteren Ecken
des Aquariums mit Hilfe der Sauger befestigt. Über den
Regulierknopf lässt sich die gewünschte Durchschnittstemperatur
einstellen. Das Gerät schaltet sich automatisch ein und aus, wobei
eine Kontrolllampe den Arbeitsbetrieb anzeigt. An gut einsehbarer
Stelle befestigt man das Thermometer, um die Wasserwärme ständig
kontrollieren zu können. |
|
Der
Filter: Zentrales technisches Element des Aquariums
|
Zur
richtigen Wasseraufbereitung ist ein wirkungsvoller Filter unumgänglich.
Er hat die Aufgabe, das Aquarienwasser zu reinigen, umzuwälzen und dabei
gleichzeitig mit Sauerstoff anzureichern. Aquariengröße und
Filterleistung müssen aufeinander abgestimmt sein. Das Bild zeigt einen
EHEIM- Innenfilter für Becken bis zu ca. 60 I Inhalt. Mit der vergleichsweise
hohen Pumpenleistung erreichen sie eine gezielte Oberflächenbewegung,
durch die Sauerstoff ins Aquarienwasser eingeschwemmt wird.
Im
Ansaugbereich trifft das zu reinigende Wasser gleichmäßig auf die große
Oberfläche der Bio- Filterpatrone; "Bio" deshalb, weil die
phenolfreien EHEIM-Patronen aus speziellem Filterschaumstoff bestehen,
der die Ansiedlung notwendiger Bakterienkulturen für einen biologischen
Schadstoff-Abbau besonders begünstigt.
Der
Innenfilter arbeitet zunächst mechanisch; d.h. er hält Schmutzpartikel
und Schwebstoffe mit der Patrone fest und gibt das gereinigte Wasser unter
starker Bewegung an der Oberfläche wieder ab. Eine zusätzliche Luft-
oder Sauerstoffquelle erübrigt sich damit. Nach einer Einlaufzeit von
einigen Tagen setzt gleichzeitig die biologische Filterung ein: Die
Patrone ist mit einem Bakterienrasen besiedelt, der schädliche Substanzen
abbaut oder in unbedenkliche Stoffe umwandelt. Bei der 4
-
5
wöchentlichen Filterreinigung sollte
deshalb die Patrone nur in handwarmem Wasser leicht ausgespült werden, um
die Bakterienansiedlung teilweise zu erhalten. |
|
Die
Montage des (EHEIM-)Innenfilters erfolgt i.d.R. an einer der hinteren
Ecken des Aquariums, wobei die praktische Einhängevorrichtung mit den
Saugern befestigt wird.
So
ein Filter lässt sich komplett zur Reinigung einfach herausnehmen und
anschließend wieder einsetzen.
Bei
höherwertigen Innenfiltern ist der Leistungsbereich (Liter pro
Stunde) über einen Drehknopf regulierbar. So lässt sich der Filter in
seiner Wirkungsweise der spezifischen Aquariumsgröße wunschgemäß
anpassen. Über die am oberen Teil hervortretenden Ansaugschlitze wird das
Wasser gleichmäßig angezogen und gelangt auf die gesamte Außenfläche
der Patrone. Der Nachteil bei Innenfiltern besteht darin, dass Sie Platz
vom Aquarium einnehmen, optisch immer als (zwar technisch wichtiger)
Fremdkörper wirken und in ihrer Effektivität durch ihr kleineres Volumen
gegenüber einem Außenfilter eingeschränkt sind.
Außenfilter
dagegen sind Filter, die mit einem Schlauchsystem mit dem Aquarium von
Außen verbunden sind. Ihr Volumen kann deutlich größer sein und die
mechanische wie auch biologische Filterleistung dadurch deutlich höher.
Entscheidender
Nachteil:
Ein
System, das außerhalb des Aquariums arbeitet, kann undicht werden. Nicht
heute, nicht morgen, aber die Gefahr besteht permanent. Und was es
bedeutet, nach einem Arbeitstag, nach einem Wochenende oder nach einem
Urlaub nach Hause zu kommen und einen kleinen See im Zimmer vorzufinden,
kann sich jeder selbst sicherlich gut vorstellen. |
|